Unternehmenswert ermitteln: Einfache Methoden zur Bewertung Ihres Unternehmens

Wie können Sie den Unternehmenswert ermitteln? Dieser Artikel erklärt, warum eine genaue Bewertung wichtig ist, welche Faktoren den Wert beeinflussen und stellt die wichtigsten Methoden zur Unternehmensbewertung vor.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmenswert: Wichtige Grundlagen

Der Unternehmenswert ist entscheidend für die realistische Einschätzung beim Kauf und Verkauf eines Unternehmens. Wenn Sie den genauen wert eines unternehmens kennen, können Sie fundierte Entscheidungen treffen und Ihre Preisvorstellungen besser durchsetzen. Die Art des Unternehmenswerts beeinflusst direkt den Kaufpreis, der oft auf diesem Wert basiert.

Es gibt viele Faktoren, die den Unternehmenswert beeinflussen. Emotionale Bindungen können beispielsweise die Wahrnehmung des Wertes eines Unternehmens bei Verkäufern erhöhen, was zu Diskrepanzen zwischen den Vorstellungen von Käufern und Verkäufern führen kann. Deshalb ist es wichtig, eine transparente und nachvollziehbare Methode zur Berechnung des Unternehmenswerts zu wählen.

Die Berechnung des Unternehmenswerts kann je nach einbezogenen Faktoren und angewandter Methode variieren. Marktbedingungen und Verhandlungen können den endgültigen Kaufpreis beeinflussen, selbst wenn er auf dem Unternehmenswert basiert. Der Unternehmenswert selbst ist daher nicht objektiv, sondern basiert auf verschiedenen Einflussfaktoren und Methoden. Eine fundierte Unternehmensbewertung schafft jedoch eine solide Basis für Verhandlungen und strategische Entscheidungen.

Unser Lesetipp: Weiterführende Informationen zur Berechnung des Unternehmenswerts finden Sie hier: dein-firmenverkauf.de/unternehmenswert-berechnen

Methoden zur Unternehmensbewertung

Es gibt verschiedene Methoden zur Unternehmensbewertung, die je nach Unternehmensart und Marktlage angewendet werden können. Die gängigsten Methoden zur Berechnung des Unternehmenswerts sind das Ertragswertverfahren, das Substanzwertverfahren, die Firmenbewertung und das EBIT-Verfahren.

Jede dieser Methoden hat ihre Berechtigung und sollte abhängig von den spezifischen Gegebenheiten des Unternehmens ausgewählt werden. Es gibt keine einheitliche Lösung, da die Komplexität und die zahlreichen Einflussfaktoren bei der Unternehmensbewertung berücksichtigt werden müssen.

Lassen Sie uns nun die einzelnen Methoden im Detail betrachten.

Ertragswertverfahren

Das Ertragswertverfahren basiert auf der Annahme, dass der Unternehmenswert durch zukünftige Erträge bestimmt wird. Es wird häufig für nicht börsennotierte Unternehmen angewendet und ist ein standardisiertes Verfahren zur Unternehmensbewertung durch Diskontierung finanzieller Überschüsse. Diese Methode ist besonders nützlich, wenn stabile und vorhersehbare Erträge vorliegen, was die Anwendung des ertragswertverfahrens unterstützt.

Die Berechnung des Ertragswerts erfolgt durch den Barwert aller zukünftigen Einnahmen-Überschüsse, abgezinst mit einem Kapitalisierungszinssatz. Der Unternehmenswert im Ertragswertverfahren wird durch den Durchschnitt der Erträge vor Steuern der letzten drei Jahre und geschätzte Einnahme überschüsse der kommenden drei Jahre geteilt durch den Kapitalisierungszinssatz berechnet. Ein Kapitalisierungszins kann durch verschiedene Faktoren wie Marktbedingungen und Unternehmensforen beeinflusst werden. Ein Beispiel zeigt, dass ein stabiler Jahresgewinn von 120.000 Euro und ein Kapitalzins von sieben Prozent zu einem Unternehmenswert von 1.714.286 Euro führen kann.

Diese Methode beinhaltet auch eine Risikobewertung, um den Ertragswert final zu bereinigen. Die zukünftigen Erträge werden häufig auf den Ergebnissen der vorherigen Jahre basierend prognostiziert, was die Berechnung verlässlicher macht. Ein weiteres Beispiel zeigt, dass ein Kapitalzins von neun Prozent zu einem Unternehmenswert von 1.333.333 Euro führen kann. Somit bietet das Ertragswertverfahren eine fundierte Basis zur Unternehmensbewertung.

EBIT-Verfahren

Das EBIT-Verfahren basiert auf dem betrieblichen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT). Der Unternehmenswert im EBIT-Verfahren wird durch die Berechnung von EBIT multipliziert mit einem branchenspezifischen Multiplikator ermittelt. Diese Methode ist besonders geeignet für Unternehmen mit stabilen EBIT-Zahlen und bietet eine alternative Perspektive zur Bewertung.

Ein Beispiel für die Berechnung zeigt, dass ein EBIT von 200.000 Euro mit einem Faktor von 6 zu einem Unternehmenswert von 1,2 Millionen Euro und einem Firmenwert führt. Der branchenspezifische Multiplikator variiert je nach Branche und Marktlage, für viele KMUs liegt er zwischen 4 und 8.

Diese Multiplikatoren werden regelmäßig aktualisiert und basieren auf Börsendaten und Firmenverkäufen. Somit bietet das EBIT-Verfahren eine klare und nachvollziehbare Methode zur Unternehmensbewertung.

Substanzwertverfahren

Das Substanzwertverfahren berechnet den Unternehmenswert durch Addition des Verkehrswerts aller zentralen Gegenstände minus Verbindlichkeiten. Diese Methode ist besonders nützlich für Unternehmen, um ihre physischen Vermögenswerte zu werten, wie Immobilien oder Maschinen.

Der Fortführungswert berücksichtigt den ursprünglichen Kaufpreis, den Zustand und die Nutzungsdauer der Vermögenswerte sowie die Marktnachfrage. Der Liquidationswert wird insbesondere bei nicht profitablen Unternehmen in Betracht gezogen und schätzt den Wert des Unternehmens bei Liquidation.

Der Hauptunterschied zwischen Fortführungswert und Liquidationswert liegt in der Annahme über die zukünftige Nutzung der Vermögenswerte und den aktuellen Marktwert. Somit bietet das Substanzwertverfahren eine weitere fundierte Möglichkeit zur Bewertung eines Unternehmens.

Online-Rechner zur Unternehmensbewertung

Online-Rechner zur Unternehmensbewertung sind Tools, die eine erste Schätzung des Unternehmenswerts ermöglichen. Diese Tools sind besonders nützlich für Unternehmer, die eine schnelle und unkomplizierte Bewertung benötigen. Die Online-Bewertung nimmt in der Regel weniger als 20 Minuten in Anspruch und ermöglicht eine schnelle Eingabe der relevanten Unternehmensdaten.

Das Tool gibt eine erste Schätzung des Unternehmenswertes basierend auf eingegebenen Kennzahlen wie Umsatz und EBIT und erfordert in der Regel keine Registrierung. Die Ergebnisse des firmenwert rechner werden in der Regel als PDF-Dokument bereitgestellt, was den firmenwertes erleichtert.

Somit bieten Online-Rechner eine praktische Lösung für eine erste Einschätzung des Unternehmenswerts.

Einflüsse auf den Unternehmenswert

Der Unternehmenswert wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, einschließlich des firmenwerts. Hier sind einige der wichtigsten Aspekte:

  • Marktbedingungen

  • Strategische Ziele des Käufers

  • Wettbewerbsverhältnisse

  • Finanzielle Kennzahlen

  • Qualität des Managements

Diese Faktoren spielen eine entscheidende Rolle beim tatsächlichen Kaufpreis und beeinflussen den Unternehmenswert erheblich.

Zukünftige Cashflows sind schwer vorherzusagen, was eine Herausforderung bei der Unternehmensbewertung darstellt. Die Marktpositionierung und das Entwicklungspotenzial eines Unternehmens sind entscheidende immaterielle Werte, die den Unternehmenswert beeinflussen. Der Kapitalisierungszinssatz, welcher zur Bewertung verwendet wird, setzt sich aus einem Basiszinssatz und einem Risikozuschlag zusammen. Eine unzureichende Berücksichtigung des Wertes, der aus der Thesaurierung resultiert, ist ein häufiger Fehler bei der Unternehmensbewertung.

Marktbedingungen und spezifische Umstände können den Unternehmenswert beeinflussen. Der Unternehmenswert kann je nach Branche und spezifischen Umständen variieren. Für nicht börsennotierte Unternehmen wird der Marktwert oft durch den Vergleich mit ähnlichen börsennotierten Unternehmen ermittelt. Somit ist es wichtig, alle relevanten Faktoren zu berücksichtigen, um eine genaue Unternehmensbewertung zu erhalten.

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Praktische Schritte zur Unternehmenswertermittlung

Die Identifikation von Chancen und Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil bei der Vorbereitung einer Unternehmensbewertung. Eine umfassende Analyse der bisherigen Geschäftsentwicklung sowie eine detaillierte Planung von Umsatz, Kosten und Investitionen sind erforderlich, um eine genaue Unternehmenswertprognose zu erstellen.

Um den Unternehmenswert genau zu bestimmen, sollten sowohl vergangene Erfolge als auch zukünftige Ertragspotentiale berücksichtigt werden. Eine unzureichende Analyse der vergangenen finanziellen Daten kann zu einer fehlerhaften Unternehmensbewertung führen.

Zusätzlich kann die unkritische Übernahme von Planungsdaten ohne Berücksichtigung von Einmaleffekten die Genauigkeit der Bewertung beeinträchtigen. Mit diesen praktischen Schritten können Sie eine fundierte Unternehmensbewertung durchführen.

Vergleichswertverfahren

Das Vergleichswertverfahren, auch Multiplikatorverfahren genannt, nutzt Kaufpreise vergleichbarer Unternehmen zur Wertbestimmung. Bei der Anwendung des Multiplikatorverfahrens wird eine Betriebskennzahl wie Umsatz oder Jahresüberschuss mit einem spezifischen Multiplikator multipliziert.

Der Multiplikator im Vergleichswertverfahren wird durch das Verhältnis zwischen dem realisierten Marktwert und der gewählten Betriebskennzahl ermittelt. Diese Multiplikatoren werden regelmäßig aktualisiert und basieren auf Branchenanalysen und vergleichbaren Unternehmensdaten. Somit bietet das Vergleichswertverfahren eine praktische Methode zur Unternehmensbewertung.

Die Rolle von Beratern bei der Unternehmensbewertung

Eine professionelle Unternehmensbewertung kann helfen, emotionale Faktoren zu minimieren, die die Preisverhandlungen beeinflussen können. Die Einbeziehung eines erfahrenen M&A-Beraters kann die Durchführung einer Unternehmensbewertung erheblich erleichtern und objektive Ergebnisse liefern. Unternehmensbewertungen können ebenfalls von Bedeutung sein.

Wegen der Komplexität der Bewertung sollten Unternehmer Expert:innen hinzuziehen. M&A-Berater sind entscheidend für die Überbrückung der Diskrepanz zwischen professioneller Unternehmensbewertung und tatsächlichem Kaufpreis. Somit sichern die Expertise und Erfahrung eines M&A-Beraters die Effizienz und Fairness des Verkaufsprozesses für Verkäufer.

Häufige Fehler bei der Unternehmensbewertung

Die Zukunft kann nicht allein auf Grundlage der Vergangenheit vorhergesagt werden. Eine der Herausforderungen beim Substanzwertverfahren ist die Feststellung des Werts der immateriellen Güter.

Unzureichende Berücksichtigung von bestehenden Ausschüttungsbeschränkungen und eine pauschale Annahme einer unendlichen Lebensdauer des Unternehmens können die Bewertung erheblich verfälschen. Diese Fehler können zu einer ungenauen Unternehmensbewertung führen und sollten vermieden werden.

Unser Fazit

Der Unternehmenswert ist ein komplexes, aber entscheidendes Thema für jeden Unternehmer. Die Wahl der richtigen Bewertungsmethode und die Berücksichtigung aller relevanten Faktoren sind entscheidend für eine präzise Bewertung.

Obwohl keine Methode perfekt ist, bieten die verschiedenen Verfahren einen soliden Ausgangspunkt für die Bewertung eines Unternehmens. Mit den richtigen Schritten und der Unterstützung von Experten können Sie eine fundierte und verlässliche Unternehmensbewertung durchführen.

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Häufig gestellte Fragen

Der Unternehmenswert ist eine Schätzung des Wertes eines Unternehmens, die auf einer Vielzahl von finanziellen und nicht-finanziellen Faktoren basiert. Er spiegelt die wirtschaftliche Bedeutung und Leistungsfähigkeit eines Unternehmens wider.

Die gängigsten Methoden zur Berechnung des Unternehmenswerts sind das Ertragswertverfahren, das EBIT-Verfahren und das Substanzwertverfahren. Diese Ansätze bieten verschiedene Perspektiven zur Bewertung und sind in der Praxis weit verbreitet.

Online-Rechner zur Unternehmensbewertung funktionieren, indem sie relevante Unternehmensdaten erfassen und darauf basierend eine erste Schätzung des Unternehmenswertes liefern. Dies ermöglicht eine schnelle und unkomplizierte Einschätzung für potenzielle Investoren oder Verkäufer.

Der Unternehmenswert wird maßgeblich von Marktbedingungen, finanziellen Kennzahlen, Managementqualität, Marktpositionierung und Entwicklungspotenzial beeinflusst. Diese Faktoren sind entscheidend für die Bewertung und zukünftige Performance eines Unternehmens.

Die Hinzuziehung eines Beraters bei der Unternehmensbewertung ist entscheidend, da er Expertise und objektive Ergebnisse liefert, wodurch emotionale Faktoren minimiert und die Genauigkeit der Bewertung erhöht werden.

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