Immobilienbewertung anonym, online & kostenlos

Wie sinnvoll ist eine anonyme Online-Bewertung?

Sie spielen mit dem Gedanken, Ihr Haus oder Ihre Eigentumswohnung in der Stadt zu verkaufen, um auf das beschauliche Land ziehen zu können? Vielleicht planen Sie Modernisierungsmaßnahmen an Ihrer Immobilie? Oder Sie möchten einfach nur den Wert Ihrer Immobilie im Auge behalten? Anlässe für eine Immobilienbewertung gibt es viele.

Online können Sie auf kostenfreie anonyme Immobilienbewertungen zurückgreifen, um einen ersten Basiswert für Ihre Immobilie bestimmen zu können. Welche Angaben dafür erforderlich sind und auf welchen Verfahren diese Wohnmarktanalyse beruht, erfahren Sie hier. Wir erklären Ihnen, weshalb Sie dennoch nicht auf ein Gutachten durch einen Experten verzichten sollten. 

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine anonyme Immobilienbewertung?

Viele Immobilienportale bieten kostenlos eine anonyme Immobilienbewertung durch einen Online-Immobilienwertrechner an. Die Ermittlung erfolgt anhand einiger Eckdaten Ihrer privaten oder gewerblichen Immobilie. Dabei nutzen die Experten alle von Ihnen im Formular gemachten Angaben. Nach kurzer Zeit erhalten Sie per E-Mail den errechneten Immobilienwert.

Warum werden persönliche Informationen abgefragt?

Neben der Angabe Ihrer Immobilie, finden Sie in der Regel drei Felder zu Ihren persönlichen Daten: Name, E-Mail-Adresse und Telefonnummer. Diese Auskunft ist notwendig, um Ihre Immobilienbewertung an Sie persönlich versenden zu können. Sobald aufgrund der Wohnmarktanalyse ein Ergebnis zu Ihrer Immobilie vorliegt, erhalten Sie eine E-Mail. 

Sollten wichtige Fakten zur Immobilie fehlen oder scheinbar falsche Angaben gemacht worden sein, können Sie angerufen und alle offenen Fragen kurzfristig geklärt werden. Die Telefonnummer wird auch dann benötigt, wenn Sie ein Kurzgutachten mit einem Vor-Ort-Termin wünschen.

Wie exakt ist eine anonyme Immobilienbewertung?

Bei einem Online-Immobilienwertrechner handelt es sich um eine kostenfreie Ermittlung, die aus der Ferne erstellt wird, ohne das Objekt jemals gesehen zu haben. Genaue Beurteilungen über den Zustand, die Lage oder Besonderheiten der Immobilie können daher nicht in die Wertermittlung einfließen. Die anonyme Immobilienbewertung wird lediglich auf Basis der abgefragten Informationen zu Ihrer Immobilie durchgeführt.

Welche Eckdaten werden abgefragt?

Bereits beim Ausfüllen des Online-Formulars werden Sie feststellen, dass nur ein Bruchteil der notwendigen Angaben zur Immobilie erfragt werden.

Dabei handelt es sich in der Regel um:

  • Art der Immobilie (Grundstück, Wohnung, Haus, Gewerbe)
  • Postleitzahl
  • Baujahr
  • Wohnfläche in m² (gewerblich genutzte Fläche in m²)
  • Fläche des Grundstücks in m²
  • Anzahl der Wohnräume (ohne Bad, Küche und Flur) 
  • Grund der Anfrage (Kauf, Verkauf, Vermietung, Sonstiges)
Anonyme Immobilienbewertung

Welche Angaben werden bei Online-Immobilienbewertungen berücksichtigt?

Bei einigen Onlineportalen sind zur spezifischeren Wertermittlung noch einige Zusatzangaben erforderlich, die den Verkehrswert etwas genauer beziffern können. Für Immobilien privater und gewerblicher Art können zusätzlich Qualitätsstandards und die Art der Immobilie abgefragt werden. Bei Häusern entspricht dies einer Unterteilung in Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäuser. Bei Gewerbeimmobilien unterscheidet man unter anderem zwischen Büro- und Lagergebäude, Industriegebäude sowie die Mischnutzung als Wohn- und Geschäftsobjekt.

Allein die Angabe dieser zusätzlichen Anhaltspunkte ermöglicht bereits eine detailliertere und dennoch anonyme Immobilienbewertung. Allerdings fehlen weiterhin wichtige Attribute zur präziseren Wertermittlung. Möchten Sie kein umfangreiches Vollgutachten und dennoch den exakt ermittelten Immobilienwert Ihres Objekts kennen, bietet sich ein Kurzgutachten an, inklusive Besichtigungstermin Ihrer Immobilie. 

Gibt es ein vergleichbares Beispiel zur anonymen Immobilienbewertung?

Bei einem Online-Gutachten kann kein zutreffender Wert ermittelt werden. Vielmehr ist eine Analyse vor Ort notwendig, um einen realistischen und exakten Marktwert berechnen zu können. 

Ein Beispiel: Internetportale für die Bewertung von PKWs bestimmen einen Wert, ohne das Fahrzeug je vor Ort begutachtet zu haben. Der genannte Wert wird in den meisten Fällen mit dem tatsächlichen Verkehrswert nicht übereinstimmen können. 

Wir vergleichen zwei PKWs miteinander: 

  • deutsches Markenfabrikat
  • Baujahr 2010
 

Wagen 1 wurde zu jedem Servicetermin gebracht und besitzt eine Sonderausstattung sowie einen größeren Motor als Wagen 2. Wagen 2 ist ungepflegt und hat zudem eine mindere Ausstattung. Im Online-Bewertungsprotal erhalten Sie vermutlich den gleichen Marktwert, wohingegen ein Sachverständiger vor Ort Wagen 1 einen deutlich höheren Wert bescheinigen wird.

Wie funktioniert eine anonyme Immobilienbewertung?

Genauso funktioniert auch die anonyme Immobilienbewertung, allerdings kommen hier viel höhere Geldbeträge ins Spiel. Nehmen wir an, es gibt zwei Einfamilienhäuser mit folgenden Merkmalen: 

  • Baujahr 1970
  • 150 m² Wohnfläche
  • 400 m² Grundstücksfläche 
  • 4 Wohnräume 
  • im selben Stadtviertel

Objekt 1 wurde 2010 umfangreich modernisiert (neues Dach, neue Fenster, neue Heizung). Es liegt verkehrsberuhigt in einer Sackgasse und hat durch eine Hanglage eine wunderbare Aussicht auf die nahen Berge. Objekt 2 wurde nicht saniert, liegt an einer Durchgangsstraße und gibt den Blick auf einen Schrottplatz frei. Für beide Häuser wird die Schätzung durch einen Online-Immobilienwertrechner vermutlich denselben Immobilienwert ergeben.

Welche Vorteile hat ein Gutachten?

Eine Online-Bewertung aus der Ferne kann lediglich den ungefähren Wert Ihres Objekts ergeben. Viele individuelle Faktoren, die nur bei einem Vor-Ort-Termin eindeutig eingeschätzt werden können, fließen in ein Gutachten ein, das von einem Immobilienexperten erstellt wurde. Das Gutachten weist den tatsächlichen Verkehrswert Ihres Objektes aus. 

In einer anonymen Immobilienbewertung, die Sie per E-Mail erhalten, werden nur wenige Daten schriftlich festgehalten. Ein Gutachten dagegen besteht aus mehreren A4-Seiten, anhand derer Sie die genaue Wertermittlung nachvollziehen können. Dieses Schriftstück ist auch für den potenziellen Käufer interessant, da hier präzise Angaben über den Zustand, die Ausstattung und die Besonderheiten einer Immobilie enthalten sind. 

Worin liegt der Unterschied zwischen anonymer Immobilienbewertung, Kurz- und Vollgutachten?

Wenn Sie den Marktwert Ihrer Immobilie durch einen Immobilienwertrechner bestimmen lassen, erhalten Sie einen geschätzten Wert, der in vielen Fällen nicht mit dem tatsächlichen Wert übereinstimmt. Benötigen Sie eine präzisere Auskunft und möchten zunächst auf ein Vollgutachten, welches sehr umfangreich gestaltet ist, verzichten, bietet sich das Kurzgutachten an. Sie geben dazu im Internet die wichtigsten Eckdaten ein und vereinbaren zusätzlich mit uns einen Vor-Ort-Termin. Diesen können wir in der Regel kurzfristig wahrnehmen. In jedem Fall kommt ein erfahrener Immobilienexperte zu Ihnen. Nach der Besichtigung erhalten Sie von uns ein Kurzgutachten mit den wichtigsten Informationen und dem berechneten Wert Ihrer Immobilie.

In der nachfolgenden Tabelle finden Sie die wichtigsten Merkmale der unterschiedlichen Immobilienbewertungen:

Immobilienwertrechner
Kurzgutachten
Vollgutachten
Genauigkeit des Immobilienwerts:
geschätzter Wert
präziser Wert
präziser Wert
Darstellung und Umfang des Ergebnisses:
wenige Daten per E-Mail
einige A4-Seiten mit komprimierten Informationen
viele A4-Seiten mit ausführlichen Informationen (genaue Beschreibung der Wertermittlung)
Analyse durch:
ein Rechenprogramm
einen Gutachter oder Immobilienexperten
einen Gutachter oder Immobilienexperten
Bearbeitungszeit:
1-2 Tage
wenige Tage
etwa 1-2 Monate

Welche Verfahren werden bei einer anonymen Wertermittlung eingesetzt?

Unabhängig davon, ob Sie Ihre Immobilie kostenlos im Internet oder durch einen Gutachter schätzen lassen, können drei verschiedene Verfahren zur Bestimmung des Verkehrswerts zum Einsatz kommen. Zu den Wertermittlungsverfahren zählen das Vergleichswert-, das Sachwert- und das Ertragswertverfahren.

Das Vergleichswertverfahren wird am häufigsten und in der anonymen Immobilienbewertung ausschließlich eingesetzt. Dazu werden die in einem bestimmten Zeitraum erzielten Verkaufspreise von Immobilien ähnlicher Art miteinander verglichen. Für ein Kurzgutachten können nach einem Besichtigungstermin deutlich mehr Aspekte bei vergleichbaren Objekten angesetzt werden als beim Immobilienwertrechner, weshalb eine exaktere Bewertung vorgenommen werden kann.

Sollte die Anwendung des Vergleichswertverfahrens nicht möglich sein, kann das Sachwertverfahren zum Einsatz kommen. Dabei werden das Grundstück und die darauf befindlichen Objekte getrennt voneinander bewertet. Für Immobilien, mit denen Erträge, wie etwa Mieteinnahmen erzielt werden, können Wertermittlungen nach dem Ertragswertverfahren genutzt werden.

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